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  Till tydningen av Ludovisireliefen
 
 
Titel: Till tydningen av Ludovisireliefen
Auteur: Valden, Nils Gosta
Verschenen in: Konsthistorisk tidskrift
Paginering: Jaargang 31 (1962) nr. 1-4 pagina's 45-59
Jaar: 1962
Inhoud: litora nativis persuadent pieta lapillis. (Properz 1, 2, 13) Das Ludovisische Relief (unten L genannt) ist eine monolithische Triptyk aus griechischem Marmor in fruhklassischem Stil. Seine sonstige Aufgabe ist ungewiss. Trotz Abarbeitungen und Beschadigungen scheint L hauptsachlich bewahrt zu sein. Zwar schiesst die Reliefdarstellung uber die Oberrander der Eurzseiten hinaus aber das ist nicht einmalig (6).* Wahrscheinlich gab es ursprunglich Eckfelder auf allen Seiten, obwohl ihre ungleich-massige Abarbeitung (8) noch auf eine genugende Erklarung wartet. Die Langseite stellt drei weibliche Gestalten dar: unten wird die mittlere A, die linke B und die rechte C genannt. B und C halten A und vor ihren Unterleib ein Tuch. Sie stehen auf einem Kieselboden, der einen Ausgangspunkt fur die Deutung der Darstellung bildet. Allerdings bezeichnen Kiesel verschiedenes in der griechischen Kunst: vor dem Jahre 500 Meeresufer (11, 12), wahrend des 5. Jahrhunderts Meeresufer (14, 15, 16), Grabboden (18), Abstimmungssteine (19), nach dem Jahre 400 selten Meeresufer (20) und moglicherweise Flussufer (21), gewohnlich steinigen Boden und Stutzen fur ruhende Figuren. Aber wahrend des Jahrhunderts des L bezeichnen sie ausser Meeresufer nur Grabboden und Abstimmungssteine, zwei unreimische Alternative, also nicht Flussufer so wie Schilf (28, 29) oder Stutzen so wie Felsen, Steinblocke u. dgl. (22). Mit der Annahme, dass die Kiesel auf L die Handlung zum Meeresufer lokalisieren, stimmt die anscheinende Nassheit der A. Der Oberteil ihres Chitons steht in augenfalligem Gegensatz zu dem vorgehaltenen Tuche. Ein gleichartiger Gegensatz kommt jedoch zum Vorschein bei einigen Akropolis-Koren (35). Hinsichtlich der dekorativen Stilisierung des L ist es nicht ohne weiteres moglich zu entscheiden, ob das Tuch wirklich den in bewegungserleichtender Absicht emporgehobenen Unterteil des Chitons oder ein aus religiosen und zudem asthetischen Grunden eingefugtes Stuck Kleid vorstellt, auch nicht ob A, wie es scheint, sich vorwarts-aufwarts bewegt oder etwa stillsteht, kniet, getaucht wird. Auf der linken Kurzseite sitzt eine nackte Flotenblaserin, auf der rechten eine eingelhullte Weihrauchspenderin. Ahnliche Aktstudien in der Vasenmalerei (10) machen es zweifellos, dass die Flotenblaserin eine Hetare ist. Es gibt keine zwingenden Grunde, sie als eine Tempelsklavin aufzufassen und damit L an einige wenige Orte mit sakraler Prostitution — Cypern (49), Korinth (50), Eryx (51) —zu binden, wenn auch diese Auffassung eine nicht verachtliche Stutze in der Darstellung einer Kulthandlung auf der anderen Kurzseite besitzt. Dagegen durfte es unentrinnbar sein, in den beiden derart entgegengesetzten Frauen zwei Verehrerinnen derselben Gottheit zu sehen. *Die parenthetischen Ziffern bezeichnen obige Noten. Eine Hetare war kaum geeignet, als reprasentative Verehrerin jeglicher Gottheit zu gelten. Angesichts der Kiesel kommen in der Tat nur Aphrodite und die lokrische Persephone in Betracht. Im letzteren Falle muss die Langseite ein Kultbad darstellen, denn mit der emporsteigenden Persephone selbst vertragt sich das Meeresufer so wenig wie mit der knienden Eileithyia. Doch sind Bader wie die eleusinischen (42) in Lokroi Epizephyrioi nicht bekannt, dem einzigen Orte mit dessen Persephone-Kult die Flotenblaserin zusammenstimmt (44, 45). Auch scheint die Langseite ohne einen Mythus das gebuhrende Hauptgewicht kaum zu besitzen. Der Mythus kann nur die Geburt der Aphrodite sein. Anstatt des Eros der klassischen Darstellungen (25, 53) sollten dann die Chariten oder die Horen, wie in dem homerischen Hymnus 6, 5f., hier die Gottin empfangen. Die Hauptsache ist das ikonographisch typische Empfangen. Wo sind denn die “gottlichen Kleider” des Mythus? Auf denjenigen klassischen Vasen, wo die neugeborene in blossem Chiton auftritt, entspricht ihnen ein Himation, das ausnahmslos von hinten dargereicht wird (33), wie naturlich beim Anziehen. Trotzdem ist es glaubhafter, dass das Tuch vor A ein entsprechendes Himation vorstellt als dass die “gottlichen Kleider” fehlen. Der Stil verbietet eine Herleitung des L von Cypern und der Fundbestand aus Eryx genugt nicht, L dorthin zu verweisen, obwohl die Tatsache, dass L in einem Bezirk gefunden wurde, wo der Tempel der hetarenfreundlichen Venus Erucina (52) einmal stand, ein Indiz ausmacht. Grosse stilistische Verwandschaft zeigt L dagegen mit den Funden aus Lokroi Epizephyrioi (55). Besonders wichtig ist ein von Paola Zancani Montuoro preliminar rekonstruiertes Pinakion im Museo Nazionale di Reggio di Calabria. Auf eine Weise, die an eine Pyxis aus Numana (16) erinnert, halt dort eine Frauengestalt in Peplos (57) ein Himation links hinter der emporsteigenden Aphrodite hervor, wahrend diese, an Haar und Tracht gleich A, rechts eine andere fasst, umgekehrt wie Eros sie selbst auf einer Hydria aus Syrakusa (58). Die Publizierung dieser Rekonstruktion wird die herkommliche Deutung der Reliefdarstellung bekraftigen. Es gehort sich, im Zusammenhang mit L auch den sog. Bostoner Thron zu besprechen. Vieles in Stil und Form deutet darauf, dass der Thron spat ist, vielleicht allzu spat, und die Fundumstande flossen wenig Vertrauen ein (60). Ist er jedoch antik durfte das bedeuten, dass er eine gleichartige Aufgabe wie L erfullte. Die beiden Reliefs sind namlich in Form und Inhalt (nicht Stil) einander ahnlich aber von allen anderen verschieden. Angeblich wurden sie in demselben romischen Stadtteil gefunden und es lasst sich denken, dass der Thron als eine Art Gegenstuck zu L verfertigt worden ist (62) oder dass er die Abarbeitung der Eckfelder durch seine eigenen weitlaufigen Eckornamente veranlasst hat (63). Auf der Langseite steht eine nackte Knabengestalt mit Flugeln und Wage zwischen zwei sitzenden Frauengestalten: unten wird er X, die linke Y und die rechte ? genannt. In jeder Wagschale steht eine Junglingsfigurine und zieht dem Anschein nach an der Wage, um den Ausschlag zu beeinflussen. Unter den Eckornamenten erscheint je ein Gegenstand, links ein Fisch, rechts ein Granatapfel, und wiederholt sich auf der angrenzenden Kurzseite so dass der Fisch Y mit einer hockenden Greisin, der Granatapfel ? mit einem leierspielenden Jungling verbindet. Diese Gegenstande samt den Flugeln und der Wage bilden die Ausgangspunkte fur die Deutung. Die Flugel erheben X zum Gott und zwar aus ikonographischen Grunden zu Eros oder Thanatos. Einer von ihnen ist folglich mit Wage versehen, wie Venus auf einer romischen Munze (68). Der Fisch war ein Attribut der Aphrodite und der Gottinnen des Meeres sowie der Unterwelt (69), der Granatapfel war den letztgenannten und der Hera geheiligt (70). Zusammen kamen sie vor im Kult der argivischen Hera und in den Eleusis und Attis-Mysterien (71). Werden sie als Attribut der Y bzw. ? gedeutet sind diese gottlich und mit je einem Mitspieler in einem mythischen Drama durch die entsprechenden Gegenstande auf den Kurzseiten verbunden, nicht gern mit je einem Verehrer, weil solche sich in erster Linie auf die Hauptperson X beziehen durften. Werden sie dagegen als Symbole desselben Kultes gedeutet steht es frei, Y und ? sowohl sterblich als unsterblich aufzufassen und die Greisin samt dem Jungling als ihre Mitverehrer oder Verehrer von ihnen und X. Angenommen dass X = Thanatos liegt es nahe, eine Schicksalswagung dargestellt zu sehen. Weil das leichte Los, immer das gluckliche, hier auf der eigenen Seite von ? traurig begrusst wird, stellt dann die Langseite den Tod als ein Gluck vor (75) und illustrieren die Kurzseiten den Satz “wen die Gotter lieben stirbt jung”. Dass keine bekannte Schicksalswagung zwischen unsterblichen Muttern sich in Uebereinstimmung mit dieser Darstellung bringen lasst macht nichts — Y und ? konnen ja sterblich sein. Schlimmer und entscheidend ist, dass Thanatos keines Kultes genoss. Angenommen dass X = Eros konnte die Teilung des Adonis dargestellt sein in der Form einer Wagung seiner zwei Lose, bei Aphrodite bzw. bei Persephone (76), sowie der Ausschlag, wodurch der schon geteilte und getotete Jungling der Gottin an der Reihe zugeteilt wird. Es gab einen Eros, der mit der Unterwelt vertraut war; sogar im Tempel der Venus Erucina befand sich Amor Lethaeus (77). Aber die bisherigen Deutungen befriedigen nicht Noch trotzt der Thron mit einem unbekannten Mythus, einem Mysterium. Seine allgemeine Uebereinstimmung mit L gibt allerdings Grund fur die folgenden Schlusse: falls beide Reliefs antik sind stellen ihre Langseiten Mythen dar und ihre Kurzseiten die Feier der Mythen, in welchem Falle A = Aphrodite, X = Eros.
Uitgever: Routledge
Bronbestand: Elektronische Wetenschappelijke Tijdschriften
 
 

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